Einen vernünftigen Beat hinzukriegen ist (zumindest für mich) eins der schwierigsten Arbeitsschritte beim Musizieren mit dem Computer. Okay – nicht umsonst üben echte Schlagzeuger dafür jahrelang. Was ein Schlagzeuger in einem eigentlich einfach klingenden Rhythmus unterbringt, kann man nicht ‚mal schnell‘ am Sampler nachprogrammieren.
Aber man kann mogeln.
Mein Lieblings-Mogeltrick ist Delay. Beispiel gefällig? Nehmen wir den dämlichsten und langweiligsten Beat der Welt. Nennen wir ihn mal den legendären Beat 1 (auf vielen Begleitautomatiken heißt er auch 8 Beat
[audio:beatworx/beat1_nodelay.mp3]
Legt man jetzt mal zum Ausprobieren ein 1/16-Delay obendrauf, klingt das ganze eigenartig, aber wenigstens nicht mehr langweilig:
[audio:beatworx/beat1_1delay.mp3]
Aber gut klingt das nicht – aber über die ungeraden Sechzehntel kann man sich an was brauchbares rantasten – 3/16:
[audio:beatworx/beat1_3delay.mp3]
5/16 sind schon ganz brauchbar:
[audio:beatworx/beat1_5delay.mp3]
und 7/16 sind schon wieder etwas zuviel:
[audio:beatworx/beat1_7delay.mp3]
(natürlich ist mir klar, dass keiner der obigen Beats gut ist – ich will nur den Unterschied zeigen)
Als ich angefangen hab, damit rumzuspielen war ich erstaunt über den Effekt. Man würzt nicht nur den Rhythmus selbst damit, sondern erzeugt auch noch eine Dynamik, wo vorher davon überhaupt nichts zu hören war.
Praktisches Werkzeug für die Übergangszeit, bis ich gelernt hab, wie man vernünftige Beats macht 🙂
Und in unserem neuesten Stück find ich den Effekt eigentlich ziemlich gut.
Lost In The Stars ohne Delay:
[audio:beatworx/lost_example_dead.mp3]
Lost In The Stars mit Delay:
[audio:beatworx/lost_example_delay.mp3]