Neulich hatte ich das Vergnügen, mit meiner Liebsten einen größeren Töpfermarkt zu besuchen. Während sie also auf die Jagd ging, zog es mich mehr in Richtung der kleinen Bühne, wo das Kasperltheater grade rum war und ein einsamer Gitarrist sehr in sich versunken schöne Melodien produzierte (ohne den ‚Hut‘ übrigens).
Ich war als Publikum nicht ganz alleine, am anderen Ende der aufgestellten Bänke ruhten sich ein paar ältere Damen vom Bummeln aus – die Musik war für sie meiner Einschätzung nach eher Hintergrund – ich bin nicht sicher, ob sie den Musiker überhaupt wahrgenommen hatten.
Als das Stück fertig war, setzte ich zu einem einsamen Applaus an. Zu meiner Überraschung drehten sich die Damen zuerst zu mir um und stimmten dann – zögerlich – in den Applaus ein. Das wiederum zauberte ein Strahlen auf das Gesicht des einsamen Gitarristen, der dann deutlich weniger versunken, aber genauso schön weiterspielte.
Fazit: Applaus ist ansteckend und macht Künstler glücklich.