Spielen mit Steam

„Gelegentlich“ spiele ich ja immer gerne mal wieder, und grade wenn’s mich am Wochenende wieder packt, finde ich das Modell „Download“ doch recht praktisch. Dafür bin ich fast ausschließlich bei Steam – obwohl dieser Dienst meiner Einschätzung nach der teuerste von allen ist.

Warum bleibe ich bei Steam? Wegen einem genialen Feature: Der Sprachwahl. Ich spiele gerne Spiele, die auch eine Story entwickeln – da Lesen nicht mehr in Mode ist, sind die heutigen Spiele vollständig „gesprochen“. Und die deutschen Versionen sind entsprechend auch synchronisiert. Leider. Ich gebe der deutschen Version gerne eine Chance, aber leider versieben sie’s immer wieder. „Mass Effect“ habe ich bis ungefähr zur Hälfte geschafft, bis mir die unzusammenhängenden und gnadenlos gelangweilt abgelesenen Dialoge auf die Nerven gegangen sind. Wie soll man denn die – ohnehin schon reichlich platte – Story schlucken, wenn die Charaktere derart kontextlos miteinander sprechen. Beispiel gefällig? Die erste Minute dieses Videos zeigt schon einen Riesenpatzer – und das sind die ersten Minuten des Spiels.

Zweites war Dreamfall – ein Spiel, das man wohl eher wegen der beeindruckend schönen Bilder und vor allem wegen der genialen, stimmungsvollen und absolut immer passenden Musik spielt. Hier hat es mir der Dialekt aller englischen Sprecher angetan, da reden Engländer, Schotten, Iren alle mit ihrem markanten Dialekt – das geht in der deutschen Version alles verloren. 5 Minuten Deutsch, dann auf Englisch umgestellt, neu runtergeladen und los gehts.

Es gibt aber auch Ausnahmen – „Portal“ fand ich in deutsch hervorragend 🙂

Vielleicht kosten die Spiele auch deswegen bei Steam mehr – aber dieses Feature ist mir den Preis wert. Oder gibt’s das bei anderen Download-Plattformen auch?

Facts & NonFacts über einen Ex-WoW-Zocker

Seit Februar hab ich jetzt mit dem teilweise intensiven (aber nie exzessivem) Zocken von WoW aufgehört – was leichter gefallen ist, als ich ursprünglich gedacht hab. (Außer der Abschied von meiner hervorragenden Gilde). Jetzt trag ich mal ein paar Fakten zusammen, einige die stimmen, einige, von denen ich geglaubt habe, dass sie eintreten würden.

  • Ich schlafe mehr
    Nicht wahr. Ich schlafe unregelmäßiger. Ein Raidabend hat normalerweise um 23:00 (± 15 Minuten) aufgehört – danach direkt ins Bett. Heute schwankt das je nachdem, was ich abends tu. Musik-Abende (Jam-Sessions, Auftritte oder Proben) gehen fast immer spät – an Abenden wo ich zuhause bin, lieg ich dagegen meistens kurz nach Zehn im Bett. Falls mich mal ein Abend packt, am Computer & Klavier, dann kann’s auch mal 3 werden – trotzdem klingelt der Wecker um 6.
  • Ich lerne Gitarre.
    Nicht wahr. Das ist keine Zeit- sondern eine Talentfrage – und für Gitarre hab ich wohl keins.
  • Ich mache mehr Musik.
    Absolut wahr. Saxattack wurde vollständig und ist mittlerweile zweimal aufgetreten – mit viel Erfolg. Außerdem zeichnet sich langsam noch ein weiteres Projekt ab, das sich sehr vielversprechend anfühlt.
  • Ich sehe mehr fern (sozusagen als Kompensation).
    Nicht wahr – keine Zeit.
  • Ich lese wieder mehr.
    Wahr – wenn auch nichts literarisch anspruchsvolles – der Bücherstapel auf meinem Nachttisch ist aber wieder in Bewegung.
  • Ich spiele genauso viel, nur andere Sachen.
    Nicht wahr. Vor WoW war ich leidenschaftlicher Ego-Shooter und RPG-Fan (Neverwinter Nights & Baldur’s Gate) – WoW selbst hat mich dann zum Multiplayer-Freund konvertiert – und das bin ich geblieben – allerdings ohne Internet. Lieber Wii-Sports, Mario Party & Rayman. Und das geht am besten zu viert mit einer Flasche Pfälzer Wein 🙂
  • Ich vermisse WoW bzw. die Leute dort
    Wahr – aber nicht genug, um wieder damit anzufangen.

Insgesamt ist WoW ein wirklich interessantes Spiel mit einer unglaublich hohen Langzeitmotivation. Allerdings frisst es Zeit wie kaum etwas anderes und man läuft Gefahr, die Kontrolle zu verlieren bzw. zu viel Ressourcen auf dieses Spiel zu verwenden. Bei mir war es „nur“ fast die gesamte Freizeit aber ich habe im Spiel Menschen kennengelernt, die eindeutig ihr wirkliches Leben vernachlässigen und dadurch Freunde, Partner oder Job verloren haben oder zu verlieren drohen.