Verstärker hassen iPhones

Das kennt sicher jeder, der nicht grade mit dem teuersten Equipment arbeitet/probt: Ist ein Handy in der Nähe der Elektronik, kommt es irgendwann dann doch zum „dig dig didig dig“ – dem GSM-Tango. Böser Blick und Entfernen des Telefons (oder der Person) helfen – und zumindest vor dem Auftritt ist es ja auch eine praktische Erinnerung ans Ausschalten.

Das ganze ist mit den Smartphones etwas schwieriger – erstens gibts keinen Tango mehr, sondern ein durchgehendes UMTS-Dröhnen und zweitens braucht es dann schon etwas Überredungskunst (bzw. technische Hilfe), um dem Besitzer wenigstens den sog. Flugzeugmodus nahezulegen (in dem das Teil an bleibt, aber alle Funkverbindungen aus sind).

Meiner Meinung gilt für Smartphones (inkl. aller Funktionen) das gleiche wie für Handies: Während der Probe (und beim Auftritt selbstverständlich): ausschalten. Einzige Ausnahme ist, man erwartet einen wichtigen Anruf (z.B. wenn/ob sich jemand verspätet). Für alles andere hab ich wenig Verständnis.

Presetbenutzer sind auch Musiker

Ich hab ne ganze Weile über Zettt’s Äußerung nachgedacht und bin mittlerweile der Ansicht, das ich so garnicht, aber auch so überhaupt garnicht seiner Meinung bin.

Der Grund ist ein Einfacher: Es kommt nicht auf den Sound an, sondern auf das Stück an sich.

Vor grob 300 Jahren wurde das Klavier erfunden. In dieser Zeit hat sich zwar einiges an Aufbau und Klang dieses Instruments geändert, aber trotzdem weiß jeder, wie sich ein Klavier anhört. Man kann also mit einer gewissen Frechheit sagen, dass der Sound eines Klaviers nicht wirklich einzigartig ist, sondern höchstens in einem engem Rahmen variiert. Trotzdem oder gerade deshalb wurde und wird unglaublich viel Musik für und auf diesem Instrument gemacht.

Warum?

Weil es für das Lied an sich nicht so sehr drauf ankommt, wie das Klavier genau klingt, sondern nur, dass es ein Klavier ist. (Und sogar dass ist nicht felsenfest -> E-Piano!).

Nur die allerwenigsten Klavierspieler bauen ihr Klavier auch selbst. Oder kaufen ein fertiges und schrauben da dran rum, damit der Sound besser zum Lied passt. Die meisten Klavierspieler mögen ihr Klavier so wie es ist, natürlich gepflegt und gestimmt und in einem Raum mit schöner Akustik – aber Klavier bleibt Klavier.

Um jetzt wieder die Kurve zu den Presets zu kriegen: Presets sind im übertragenen Sinne ‚fertig gebaute Instrumente‘ (spätestens jetzt hassen mich die Instrumentfaschisten). Es ist überhaupt keine Schande, diese Instrumente einfach so zu nutzen, wie sie sind.

Ist ein Stück denn noch einzigartig, wenn ich ein Preset wiedererkenne? Klar doch! Nur weil ich das gleiche Instrument spiele wie jemand Anderes, kopiere ich doch noch keine Lieder. Also liebe Leute: Nutzt eure Presets, seid kreativ. Bloß weil ein Sound genauso klingt wie in einem bekannten Stück, heißt das noch lange nicht, dass man damit nicht was neues Einzigartiges machen kann!

Lena for Grandprixident

Ja, wir sind gestern schwach geworden und haben den großen Schlagerpreis angeschaut. Mein persönlicher Grund war, dass Stefan Raab mal wieder die Finger drin hatte. So schlecht der Humor dieses Mannes auch ist, musikalisch ist er nicht nur erste Liga, sondern auch ein Musterbeispiel an Seriosität, auch und insbesondere (seinen) Musikern und Künstlern gegenüber.

Also was haben wir, bei Grillwurst und Erdbeeren, gesehen?

  • Der Spanier Daniel Diges hat sich wohl aus der eigenen Fanbase einen (wohl recht bekannten) Flitzer eingefangen. „Jimmy Jump“ (Das stand auf seinem T-Shirt) ist, glaubt man Google, wohl ein berüchtigter Flitzer aus dem Dunstkreis des FC Barcelona. Dem Auftritt vom Diges hat es meiner Einschätzung nach nicht geschadet – Die Wiederholung am Schluss war trotzdem nur fair.
  • Norwegen hat ein Double von Kai Pflaume ins Rennen geschickt. Den mögen die Europäer dann wohl doch nicht so besonders.
  • Den Euro-Dance-Trash aus Moldau (oder heißt es doch Moldavien?) fand ich mutig, das Stück selbst war aber schlecht und – verdient – sehr weit hinten.
  • Vukan Brajic aus Bosnien-Herzegowina wurde als Rock-Nummer angekündigt. Ich hab lange darauf gewartet, dass er anfängt zu rocken und dann war das Lied zu Ende…
  • Milan Stankovic (Serbien) hatte schon im Voraus Bonuspunkte, weil sein Stück von Goran Bregović war. Außer dem coolen Bass und Bläsersatz war da aber nix weiter.
  • Griechenland schickte Bruce Willis mit einem Stück von Dschinghis Khan. Ich fands cool 🙂
  • Was haben sich die Briten gedacht? Das Land, das ständig so viele geniale Künstler hervorbringt, bringt ein Scheißlied, billig produziert und amateurhaft aufgeführt. Noch nicht mal Müll – das war eindeutig was für die Problemstoffsammlung. Letzter Platz und wohlverdient.
  • Extrapreis für die gruseligsten Tänzer an Georgien.
  • Die Türkei hat eine Band geschickt. Wie cool ist das denn? Eine ganze Band! Eine ECHTE Band! Das hat sich dieses Jahr sonst keiner getraut. Verdienter zweiter Platz – ohne Lena wär’s vielleicht ein Sieger geworden. Von mir dicker Bonus, weils eine echte existierende Band war und weil sie ein eigenes (!) Lied gespielt haben.
  • Den rumänischen Gig hab ich nicht verstanden. Da stand ein… öh… Plexiglas-Klavier. Ein Leeres. Also nix drin. Und auf beiden Seiten saßen Leute, die darauf… öh… nicht gespielt haben. Bonuspunkte für den Underworld-Look, aber an das Lied kann ich mich nicht mehr erinnern…
  • Nach allen Stücken hab ich versucht, mich zu erinnern, wie das Stück der Franzosen ging. Bester Versuch war „go, go, go – Allez, Allez, Allez“… aber das war jemand anders
  • Bester Kommentar zum Outfit der Russen: „Die brauchen definitiv Backstage-Pässe.“
  • Zu Lena brauch ich ja nix zu schreiben, das machen alle andern 🙂 Glückwunsch.
  • Israels Harel Skaat singt ein Stück, dass verdächtig nach Mireille Mathieu klingt. Nur hat Mireille das mit dem Tönetreffen deutlich besser gekonnt.

Insgesamt haben wir uns königlich amüsiert, natürlich wieder massiv gelästert, gemeckert und später auch festgestellt, dass Peter Urban sicher noch nie vorher im Fernsehen ein Interview geführt hat (und das vermutlich auch nie mehr wird machen dürfen). Mir hat’s gefallen.

Trio Bergkamel

Bergkamel-Logo von Edda & Elmax

Tja, man könnte fast sagen „schon wieder“ haben wir ein neues Projekt. Diesmal bestehend aus Elmax the Sax, Sven dem coolsten Schlagzeuger des Schwabenlands und mir: „Trio Bergkamel“. Der Name stammt aus meinem Terminkalender, das Programm ist eine ansprechende Mischung aus Jazz-Standards, eigenen Stücken und ein paar Funk-Grooves.

Wie sich das für Spontanes gehört, haben wir zuerst gespielt (auf einem Geburtstag) und dann geprobt. Was wir aber vorher noch nie hatten, waren so radikal geniale Fotos vom Eröffnungsgig. Wow.

Jazz-Session in Böblingen

Gerade wurde ich auf eine kleine Jazz-Session in Böblingen hingewiesen. Und zwar morgen (29.01.10) im Kulturnetzwerk Blaues Haus.

Special Guest ist Pops Wilson.

Im Gegensatz zu dem, was im Bix „Session“ genannt wird, handelt es sich wohl hier um eine offene Jam-Session. Wer mitspielen mag, der möge kommen. Na das werd ich mir zumindest mal anhören 🙂

Los geht’s um 20:00 – Eintritt sind studentenfreundliche 0 Euro

Das FESTival 2009

FESTival 2009Nachdem hier in letzter Zeit fast nix passiert ist, wenden wir uns mal wieder den schönen Dingen an den schönen Orten zu: Live-Musik und Ladenburg.

Das FESTival 2009 steht vor der Tür und wird diesem Samstag, am 19.12.09 wieder die Kiste in Ladenburg zum rocken bringen. Mit dabei sind diesmal:

Meine Kleinigkeit darf dieses Jahr auch mal wieder auf der Bühne dabeisein – diesmal als Teil der Fernbeziehung und mal sehen was sich sonst noch so ergibt. Auf jeden Fall steht nicht nur mein kleines Rotes, sondern auch der Synthie mit den vielen Blinkelichtern (Jaajaa, „vergib uns unsere Synthies“) bereits in Ladenburg bereit.

Heute mittag heißt es für mich schon ab nach LaBu zur zweiten und finalen Probe der Fernbeziehung, Freitag üben dann die Kuschelrocker nochmal (Die haben Neues im Gepäck!) und am Samstag ist dann der große Tag: Aufbauen, Soundcheck, Einlass, MUSIK!

Good Bye Béchamel

Béchamel im GalaoVor ganz wenig mehr als einem Jahr war Béchamel noch ganz frisch. Noch nirgends aufgetreten, wenig geprobt, aber ambitioniert und mit schönen Liedern und angereichert mit einigen wundervollen Covern in unserem ganz eigenen Stil. So grün und praktisch ungeprobt haben wir unsere Vorpremiere spontan in Tübingen auf einem kleinen Weinfest absolviert. Wir haben ohne Werbung und zuerst unbemerkt vom „Laufpublikum“ angefangen zu spielen. Schon nach dem zweiten Stück war allerdings schon alles voller Leute, die entspannt und gut gelaunt unserem „Candlelight-Soul“ zugehört haben.

Kurz danach sind wir auf die „Béchamel-Schweden-Tour“ aufgebrochen – auf Einladung und in Gegenleistung für eine Woche Urlaub haben wir dort auf einem alternativen Musikfestival spielen dürfen. Ein toller Urlaub und ein toller Gig.

Danach blieb Béchamel weiter ein Geheimtipp. Wir haben nie Werbung gemacht, keine Flyer, keine Demos, keine Fotos, keine Presseinfos. Immer wieder – durch Mundpropaganda und auf Anfrage – haben wir kleine Gigs gespielt. Teilweise auch schwer improvisiert.

Nun ist es leider vorbei. Mit unserer Sängerin zieht die wichtigste Person von Béchamel (und Bad Can City) nach Berlin. Ich will nicht ausschließen, dass wir nicht irgendwann und irgendwo nochmal einen kleinen spontanen Auftritt haben werden, aber die „aktive“ Zeit von Béchamel ist damit vorbei.

Aber es war richtig schön.

Béchamel waren:
Yvonne
am Gesang
Robert an der Gitarre
Sven an den Percussions
und meine Wenigkeit am Keyboard

Gäste waren (u.a.):
Fatrin am Saxophon
Elmax am Saxophon
Marcel an der Trompete
Timo an der Gitarre