Lena for Grandprixident

Ja, wir sind gestern schwach geworden und haben den großen Schlagerpreis angeschaut. Mein persönlicher Grund war, dass Stefan Raab mal wieder die Finger drin hatte. So schlecht der Humor dieses Mannes auch ist, musikalisch ist er nicht nur erste Liga, sondern auch ein Musterbeispiel an Seriosität, auch und insbesondere (seinen) Musikern und Künstlern gegenüber.

Also was haben wir, bei Grillwurst und Erdbeeren, gesehen?

  • Der Spanier Daniel Diges hat sich wohl aus der eigenen Fanbase einen (wohl recht bekannten) Flitzer eingefangen. „Jimmy Jump“ (Das stand auf seinem T-Shirt) ist, glaubt man Google, wohl ein berüchtigter Flitzer aus dem Dunstkreis des FC Barcelona. Dem Auftritt vom Diges hat es meiner Einschätzung nach nicht geschadet – Die Wiederholung am Schluss war trotzdem nur fair.
  • Norwegen hat ein Double von Kai Pflaume ins Rennen geschickt. Den mögen die Europäer dann wohl doch nicht so besonders.
  • Den Euro-Dance-Trash aus Moldau (oder heißt es doch Moldavien?) fand ich mutig, das Stück selbst war aber schlecht und – verdient – sehr weit hinten.
  • Vukan Brajic aus Bosnien-Herzegowina wurde als Rock-Nummer angekündigt. Ich hab lange darauf gewartet, dass er anfängt zu rocken und dann war das Lied zu Ende…
  • Milan Stankovic (Serbien) hatte schon im Voraus Bonuspunkte, weil sein Stück von Goran Bregović war. Außer dem coolen Bass und Bläsersatz war da aber nix weiter.
  • Griechenland schickte Bruce Willis mit einem Stück von Dschinghis Khan. Ich fands cool 🙂
  • Was haben sich die Briten gedacht? Das Land, das ständig so viele geniale Künstler hervorbringt, bringt ein Scheißlied, billig produziert und amateurhaft aufgeführt. Noch nicht mal Müll – das war eindeutig was für die Problemstoffsammlung. Letzter Platz und wohlverdient.
  • Extrapreis für die gruseligsten Tänzer an Georgien.
  • Die Türkei hat eine Band geschickt. Wie cool ist das denn? Eine ganze Band! Eine ECHTE Band! Das hat sich dieses Jahr sonst keiner getraut. Verdienter zweiter Platz – ohne Lena wär’s vielleicht ein Sieger geworden. Von mir dicker Bonus, weils eine echte existierende Band war und weil sie ein eigenes (!) Lied gespielt haben.
  • Den rumänischen Gig hab ich nicht verstanden. Da stand ein… öh… Plexiglas-Klavier. Ein Leeres. Also nix drin. Und auf beiden Seiten saßen Leute, die darauf… öh… nicht gespielt haben. Bonuspunkte für den Underworld-Look, aber an das Lied kann ich mich nicht mehr erinnern…
  • Nach allen Stücken hab ich versucht, mich zu erinnern, wie das Stück der Franzosen ging. Bester Versuch war „go, go, go – Allez, Allez, Allez“… aber das war jemand anders
  • Bester Kommentar zum Outfit der Russen: „Die brauchen definitiv Backstage-Pässe.“
  • Zu Lena brauch ich ja nix zu schreiben, das machen alle andern 🙂 Glückwunsch.
  • Israels Harel Skaat singt ein Stück, dass verdächtig nach Mireille Mathieu klingt. Nur hat Mireille das mit dem Tönetreffen deutlich besser gekonnt.

Insgesamt haben wir uns königlich amüsiert, natürlich wieder massiv gelästert, gemeckert und später auch festgestellt, dass Peter Urban sicher noch nie vorher im Fernsehen ein Interview geführt hat (und das vermutlich auch nie mehr wird machen dürfen). Mir hat’s gefallen.

Ein Gedanke zu „Lena for Grandprixident

  1. Harel Skaat hat mit „Milim“ am meisten Herzblut reingelegt, ich fand seine Performance ergreifend schön! Wär mein Favorit gewesen. Daneben gefällt mir noch Didrik Solli-Tangen mit „My heart is yours“ (auch wenn er gestern, anders als bei den Proben, nicht ganz auf der Höhe war) und Tom Dice mit „Me and my guitar“ sehr gut.

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