Mittlerweile hat’s wohl auch jeder mitgekriegt, wenn nicht sowieso schon jeder mitspielt — Heute Abend spielen laut SPON mindestens 2 Millionen Menschen Lotto.
Der Betrag ist für mich erstmal eine Zahl, die ich versuche in Relationen zu setzen. Für den typischen Konzernmanager oder Politiker ist das möglicherweise gar keine nennenswerte Summe – einen Bahnhof könnte man damit bei weiten nicht vergraben – vielleicht grade mal eine Bushaltestelle verbuddeln 🙂
Für den typischen Normalo ist es auf jeden Fall eine unvorstellbar hohe Summe, deren Gewinn auf jeden Fall ein lebensveränderndes Ereignis wäre. Und nicht unbedingt verkraftbar: Immer wieder liest man, das Lotto-Gewinner schnell pleite gehen und hinterher noch schlechter dastehen als vorher.
Viele glauben, ein Lotto-Gewinn würde all ihre Probleme lösen – dabei verlagern sich die Probleme nur. Sogar die finanziellen verlagern sich einfach um ein paar Nullen weiter. Natürlich werden viele Wege kürzer – man muss nicht mehr fürs neue Auto sparen, sondern geht einfach los und kauft sich eins; oder zwei. Tina hat sich zum Beispiel eine neue Zukunft ausgemalt.
Ich hab auch gespielt (und am Mittwoch sogar was gewonnen, was ich heute Abend auf dem Esslinger Weihnachtsmarkt ‚reinvestieren‘ werde). Allerdings bin ich mir garnicht sicher, ob ich den Jackpot überhaupt gewinnen will. Immerhin würde mich das ja aus meinem schön austarierten Alltag reißen. Also Streß. Will ich das? Schau ich nochmal über meine Fünf Dinge (Punkt 2): Nur eins davon könnte ich mit Geld überhaupt kriegen (bzw. habs schon bestellt 🙂 )
Was würde ich verändern? Dazu hab ich nur ein klares „Weiß nicht“. So weit brauch ich ja eigentlich auch garnicht zu überlegen – die Wahrscheinlichkeit ist so verschwindend gering, dass jede Energie, die über Stammtischniveau geht eigentlich verschwendet ist.
Ich wünsche dem oder den Gewinner(n) auf jeden Fall genug ‚Restglück‘, dass er nach dem Gewinn auch noch genug Vernunft hat und keine Dummheiten macht, die ihn vielleicht später die (saniert geglaubte) Existenz kosten. Schließlich kann man nicht alle Probleme lösen, indem man sie mit Geld bewirft.