Fassen Sie diesen Hebel bitte nicht an.

Heute möchte ich mal ein paar Sätze über ein kleines Rädchen oder Hebelchen verlieren, dass praktisch auf jedem Keyboard der letzten 20 Jahre zu finden ist. Pitch Bend Für die nicht-Keyboarder – mit Hilfe des Pitch-Bends kann man die Tonhöhe des gerade gespielten Tons ‚verziehen‘ – meist um einen Ganzton, häufig ist es auch konfigurierbar. Ungefähr das Äquivalent zum Jammerhaken an der Gitarre.

Radias Controls

Das Problem bzw. der Fluch dieses Rädchens liegt weniger daran, dass seine Benutzung fast immer beschissen klingt. Nein, das größte Problem dieses Rädchens ist seine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Nicht-Keyboarder. Jeder der in einem Proberaum in der Nähe eines spielenden Keyboarders steht, findet es unglaublich lustig, an diesen Hebelchen zu drehen – inklusive grausam klingendem Keyboard und sehr böse blickendem Keyboarder. So wie alle Musiker sind auch Keyboarder sehr empfindlich, wenn ihnen jemand beim Spielen ins Instrument greift. So was ist eigentlich nur hübschen Frauen erlaubt – und das auch nur selten! 😉  
Korg 01/W Controls
Tatsächlich ist es so, dass es auch tatsächlich einige wenige Leute gibt, die dieses Rad nutzen und auch zu nutzen wissen. Generell muss man jedoch zugeben, dass diejenigen, die häufig am ’schrauben‘ sind leider auch die sind, die es nicht wirklich können – und leider auch nicht wahrnehmen wie grauenvoll das klingt.   Bezeichnenderweise hat mein Lieblingsinstrument keine solchen Folterinstrumente – wäre auch abwegig. Aber ansonsten sind die Biester echt überall.

Pitch Bend Oxygen8v2 P200 Controls

8 Gedanken zu „Fassen Sie diesen Hebel bitte nicht an.

  1. Stimmt, die Rumfummel-Nerv-aber-trotzdem-nicht-davon-lassen-können Kraft dieser Dinger ist wirklich extrem! Aber nichts desto trotz: Wer damit umzugehen vermag, kann zaubern und verzaubern. (Zum Beispiel bei Orgelsounds…)

  2. Ich stimme allen Punkten Deines Kommentars zu. Außer den Orgelsounds. Da hat der Bend ja so dermaßen überhaupt nichts verloren.

    Außer du überzeugst mich mit einem Hörbeispiel 🙂

  3. @Katrin: Hmm… würde ich im Einzelfall entscheiden. Aus dem Impuls hätt ich gesagt, wenn sie auf meinem Schoß sitzen, aber ich spiel ja meistens nicht im Sitzen. Sagen wir mal: Wer mir den Kopf verdreht, darf mir auch die Töne verdrehen. Gelegentlich. Selten.

    @Marvin: Hab bei Thomas Blug kurz in die Videos gespickt und dort Fender Rhodes und eine Hammond B3 gefunden. Alles wunderbare Instrumente. Alles Instrumente ohne Pitch Bend. Und alles Instrumente, die sowas auch bitte niemals erfahren müssen. Ich kann dir also immernoch nicht folgen. Kann es u.U. sein, dass Du eher den Leslie meinst?

    @Marcel: Interessantes Plugin (und garnicht mal so teuer) – aber in Stuttgart gibt’s gute Gitarristen, da spar ich mir die Programmierarbeit 🙂

  4. @Tina: Deswegen hab ich dir ein paar Beispiele rausgesucht.

    Das ist der Fluch des Keyboarders. Du spielst und dann kommt irgend so ein Stinker und ‚dreht am Rad‘ (gegen Ende des Videos): http://youtube.com/watch?v=xPfdGvE1rtI

    Das ist der typische Anfänger, dem man das Rad besser abschrauben sollte: http://youtube.com/watch?v=vE0h_aW6jwQ

    Und so macht man’s richtig (und der Synth ist auch ein schönes Teil): http://youtube.com/watch?v=nlfGgEGiIa4

    Insgesamt geht’s um dieses Rädchen, das zum Glück bei manchen Geräten fehlt 🙂

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